Computer-Prints – Fotokunst
Helga Schönfeld fotografiert, aber ihre Arbeiten sind keine Fotografien, es ist eine eigene Form von digitaler Fotokunst – sie sind eine Hybridkunstform, die sie sich über einen längeren Zeitraum erarbeitet hat. Sie sehen aus, wie gemalt – sie sind eine Spurensicherung ohne definierten Ort, zeitlos.
Helga Schönfeld sieht die Fotografie nicht als klassische Gattung der Kunst, sondern sie erkundet Landschaften und urbane Räume, hält Details fest, die dem Blick der Meisten entgehen; abgeplatze Farbe, Rost, verblichene und abgerissene Plakate, Plastikfolien, Baumrinden und und im Laufe der Zeit Verwittertes, Verfallenes, Zerkratztes; Schichten und Abstrakte Strukturen, die der Witterung, Temperatur und Luft ausgesetzt waren. Sie arbeitet digital und analog.
Die Fotografie ist für Helga Schönfeld nicht das Endergebnis, sondern Ausgangspunkt für ihre Arbeit. Sie will Spuren in Bilder verwandeln. Fasziniert von diesen zufälligen, nicht beabsichtigten Spuren beginnt ein Schaffensprozeß, dessen Endergebnis nicht vorhersehbar ist. Duch die Herausnahme dieser Strukturen aus ihrem ursprünglichen Kontext und die malerische Ver-und Bearbeitung werden sie zu eigenständigen, vom Ursprung unabhängigen, Bildern.
Zufall und kreativer Prozeß mit dem fotografischen Bildmaterial tretenhier in wechselseitigen Dialog. In der Wahl der künstlerischen Mittel bewegt sich Helga Schönfeld in ihren digitalen Arbeiten zwischen fantastischer Figuration und einer abstrakten Darstellung, die sich einer eindeutigen Interprätation entzieht, aber eine durchaus erkennbare Sprachehat. Wirklichkeit und Alltäglichkeit werden unter weitestgehendem Verzicht auf die Darstellung eindeutiger Realitäten zum Spiel der Fantasie des Betrachters und bewegt sich damit in der Tradition des Surrealismus.
Die Möglichkeit das Gesehene individuell zu interpretieren und Persönliches zu assoziieren, läßt für den Betrachter archetypische oder persönliche Wiedererkennungseffekte entstehen.
Helga Schönfeld arbeitet assoziativ und bezeichnet ihre Arbeit als Photo-Synthese in Anlehnung an den gleichnamigen Prozeß in der organischen Chemie.
Das Ergebnis ist ein singulärer Druck auf Dürer oder Turnerpapier, der der Oberfläche der Bilder eine gewisse Plastizität verleiht.
Die Größe der Arbeiten sind beim Künstler zu erfragen.